Studie: Neuer Wirkmechanismus von Sauerkirschsaft auf den Schlaf entdeckt

© Antonioguillem & © vimart / Fotolia /
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Montmorency Sauerkirsche: Neue Studie bestätigt die natürliche schlaffördernde Wirkung durch Sauerkirschkonzentrat und deckt neuen Wirkmechanismus auf.

Eine aktuelle Studie der Louisiana State University von 2017 konnte erneut den positiven Einfluss der Montmorency Sauerkirsche auf die Schlafqualität bestätigen. Dabei scheint nicht nur der hohe natürliche Melatonin-Gehalt der Kirsche eine Rolle zu spielen. Die Forscher dokumentierten einen bisher unbekannten Wirkmechanismus auf wichtige Melatonin-Vorstufen, über den die Montmorency das Schlafverhalten zusätzlich beeinflusst.

Der Aufbau der aktuell erschienenen Studie ähnelt prinzipiell früheren Untersuchungen: Probanden bekamen für 14 Tage Montmorency-Sauerkirschsaft, oder ein Placebo. Daraufhin wurden unter genauer Beobachtung im Schlaflabor und mit Fragebögen sowohl Schlafverhalten als auch -qualität untersucht. Das Ergebnis war eindeutig: Durch die Gabe von Montmorency Sauerkirschsaft wurde die empfundene Schlafqualität verbessert und die Schlafdauer nahm um 84 Minuten zu.1

 
Noch interessanter sind jedoch die Ergebnisse, die zusätzlich in-vitro dokumentiert werden konnten, also an einem Versuchsaufbau mit einer Zelllinie: Es zeigte sich, dass ein Inhaltsstoff der Montmorency-Sauerkirsche, das sog. Procyanidin B-2, nicht nur für die typische rötlich-violette Kirschfarbe sorgt, sondern auch in menschlichen Zellen auf die essentielle Aminosäure L-Tryptophan einwirkt. L-Tryptophan ist – vereinfacht gesagt – der Rohstoff für die tägliche Bildung des „Schlafhormons“ Melatonin. Der Mensch kann Tryptophan nicht selber herstellen und muss es über die Nahrung aufnehmen, um es anschließend mithilfe von Enzymen in einer Synthese-Kette zu 5-HTP, dann zu Serotonin und schließlich zu Melatonin zu formen. Beim Einsetzen der Dunkelheit wird das Melatonin freigesetzt und bereitet den Körper auf den Schlaf vor.

Wenn der Ausgangsstoff L-Tryptophan stattdessen abgebaut wird, z.B. von einem Enzym der Immunreaktion, gerät auch die Melatoninproduktion ins Stocken und Schlafstörungen entstehen. Professor Dr. Jack Losso erklärt sich damit die neu entdeckte schlaffördernde Wirkung: „Das Procyanidin B-2 im Montmorency-Sauerkirschsaft hemmt das abbauende Enzym Indolamin-2,3-Dioxygenase (IDO), sodass mehr Tryptophan verfügbar ist“.

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Nicht nur L-Tryptophan, sondern auch mehr Melatonin

Bereits 2012 konnte eine ähnliche Studie der Northumbria Universität zeigen, dass der Verzehr von Montmorency-Sauerkirschen, genauer Sauerkirschsaft, sowohl Schlafdauer als auch -effizienz verbessern kann.  Die Wissenschaftler gaben 20 Probanden für 7 Tage entweder Sauerkirschsaft oder ein Placebo und dokumentieren daraufhin Schlafdauer und empfundene Schlafqualität. Das Ergebnis: Die Probanden in der Sauerkirschsaftgruppe schliefen im Schnitt nicht nur 40 Minuten länger, auch störende Kurzschlafepisoden wurden um 77% reduziert, wodurch vor allem die empfundene Schlafqualität verbessert wurde.2

Sauerkirschsaft-Konzentrat

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Eine mögliche Erklärung für diesen Effekt: Der überdurchschnittlich hohe Gehalt an natürlichem Melatonin in der Montmorency Sauerkirsche. Sauerkirschen gelten allgemein als eine der wenigen natürlichen Quellen von Melatonin.  Dabei weist die Montmorency einen bis zu 6-mal höheren Gehalt auf verglichen mit anderen, hierzulande verbreiteten Sorten.3

In der Studie der Northumbria University konnten die Forscher in der Sauerkirschsaft-Gruppe einen höheren Melatoningehalt im Urin messen als in der Placebo-Gruppe – ein Zeichen dafür, dass auch der Melatoningehalt im Blut erhöht war. Die Forscher schlossen daraus, dass Sauerkirschen mit Hilfe ihres natürlichen Melatonins die Schlafqualität verbessern.2

Montmorency Sauerkirschen – eine natürliche Alternative bei Schlafproblemen

Angesichts der aktuellen Studie, sieht es nun so aus, als wäre es nicht nur das natürliche Melatonin, das für die schlaffördernde Wirkung verantwortlich ist, sondern auch die Einwirkung auf dessen Vorstufen wie etwa das L-Tryptophan. Die neuen Daten sind vielversprechend. Vieles deutet darauf hin, dass das Zusammenspiel aus natürlichen Pflanzenstoffen der Montmorency Sauerkirsche das Schlafverhalten positiv beeinflussen kann. Damit ließe sich unter Umständen auch erklären, wie es möglich ist, dass die Montmorency mit ihrem Melatoningehalt im Nanogramm-Bereich eine ähnliche gute Wirkung zeigt wie deutlich höher dosierte, synthetische Melatonin-Präparate.

Damit bieten Montmorency-Sauerkirschprodukte auf Basis der aktuellen Studie eine gute natürliche Alternative für einen erholsamen Schlaf.


Quelle:

(1)   Losso, Jack N. PhD; Finley, John W. PhD; Karki, Namrata PhD; Liu, Ann G. PhD; Prudente, Alfredo PhD; Tipton, Russell MD; Yu, Ying MS; Greenway, Frank L. MD (2017). Pilot Study of the Tart Cherry Juice for the Treatment of Insomnia and Investigation of Mechanisms. American Journal of Therapeutics.

(2)   Howatson, G., Bell, P. G., Tallent, J., Middleton, B., McHugh, M. P., & Ellis, J. (2012). Effect of tart cherry juice (Prunus cerasus) on melatonin levels and enhanced sleep quality. European Journal of Nutrition, 51(8), 909–916.

(3)   Burkhardt, S., Dun Xian Tan, Manchester, L. C., Hardeland, R., & Reiter, R. J. (2001). Detection and quantification of the antioxidant melatonin in Montmorency and Balaton tart cherries (Prunus cerasus). Journal of Agricultural and Food Chemistry, 49, 4898–4902.