Sonnenaufgang über einem Weinberg

Der Schlaf-Wach-Rhythmus ist ein täglicher Wechsel von Schlaf- und Wachphasen. Mithilfe von Zeitgebern hat der Mensch eine zirkadiane Rhythmik von 24 Stunden. Dabei gehören zu den stärksten Zeit- bzw. Taktgebern helles Licht sowie das soziale Umfeld. Unser Schlaf-Wach-Rhythmus ist also sowohl vom Tages- und künstlichem Licht abhängig als auch beispielsweise, wann wir morgens zur Arbeit aufstehen und ins Bett gehen. Eine Voraussetzung dafür ist jedoch der äußere Wechsel der Zeit. Denn fallen die Taktgeber weg, kommt der Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinander und bei den meisten Menschen stellt sich oft ein 25-Stunden-Rhythmus ein.

Zirbeldrüse und weitere Taktgeber

Taktgeber bestimmten also unseren Tagesrhythmus. Hört sich einfach an? Ist es aber nicht. Denn in unserem Körper spielen sich viele Prozesse ab, auf die die Taktgeber Einfluss nehmen und diese steuern. Der Nucleus suprachiasmaticus ist beispielsweise ein wichtiger Signalgeber. Er sitzt über der Kreuzung der beiden Sehnerven und erhält somit von den Augen die Signale, ob es draußen hell oder dunkel ist. Diese Information gibt er dann weiter – an die Zirbeldrüse. Die Zirbeldrüse, die zwischen den beiden Gehirnhälften sitzt, spielt eine zentrale Rolle beim Schlaf-Wach-Rhythmus. Sie empfängt entsprechende Hinweise und wandelt bei Dunkelheit das Glückshormon Serotonin in das Schlafhormon Melatonin um, welches unseren Schlaf reguliert.

Die Zirbeldrüse sowie der Nucleus suprachiasmaticus sind jedoch nicht die einzigen Zeitgeber, die als unsere innere Uhr fungieren. 10% aller unserer Gene, z.B. in Nieren, Leber, Herz oder auch im Nervensystem, schütten ebenfalls Eiweiße im 24-Stunden-Rhythmus aus. Somit sind auch unsere Organe auf diesen Rhythmus eingestellt und arbeiten abhängig von der Tageszeit unterschiedlich. Auf diese Weise haben auch sie einen zirkadianen 24-Stunden-Rhythmus.

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Wie die Zirbeldrüse in der Moderne gestört wird

Durch den Lichteinfall auf die Netzhaut des Auges wird die Produktion des Melatonins in der Zirbeldrüse gesteuert. Wird es dunkler, so wird mehr Melatonin ausgeschüttet. Im Kleinkindalter wird übrigens die höchste Dosis des Schlafhormons vom Körper produziert. Ab da nimmt die Produktion ab, bis sie im hohen Alter nur noch ein Dreizehntel der Menge beträgt. Deswegen schlafen Kinder entsprechend länger und besser als ältere Menschen, die bereits schon mit fünf bis sechs Stunden Schlaf auskommen können.

Doch ist das der einzige Grund, warum viele Menschen mit Schlafstörungen zu kämpfen haben? Wissenschaftler gehen davon aus, dass unsere Zirbeldrüse früher um einiges größer war – nämlich 30 mm – im Gegensatz zu heute: etwa 5 mm. Im Laufe der Evolution ist sie vermutlich geschrumpft. Doch wieso? Forscher vermuten, dass es mit der modernen Welt und ihren Erfindungen sowie Entwicklungen zusammenhängt.

Künstliches Licht und andere Zivilisationsprobleme

Lichtblockierende Schlafbrille mit Mikrofon

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Wie bereits oben erwähnt, ist der stärkste Taktgeber unseres Organismus das Licht. Mit der Erfindung des elektrischen Lichts können wir flexibler arbeiten und auch wenn es draußen dunkel wird, bleiben wir dennoch wach. Das geht gegen unseren natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus, denn vor dem elektrischen Licht sind die Menschen mit den ersten Sonnenstrahlen aufgestanden und bei Dunkelheit schlafen gegangen. Wir leben und schlafen jedoch gegen unsere innere Uhr, denn jetzt können uns künstliche Lichtquellen wachhalten. Laut Studien beeinflusst auch der Elektrosmog – durch Handys, Fernseher und andere Geräte – unseren Schlaf, denn auf diese Weise wird die Melatoninproduktion gesenkt. Sicherlich können wir unseren Organismus daran gewöhnen und dennoch kann es negative gesundheitliche Folgen für uns haben.

Die rhythmische Funktion der Zirbeldrüse wird ebenfalls durch andere Faktoren beeinflusst und gestört. Allein der chronische Schlafmangel kann bereits einen Einfluss auf den Schlaf-Wach-Rhythmus haben. Wussten Sie, dass bereits 80% der Zivilisationsmenschen an einem dauerhaften Schlafdefizit leiden? Außerdem erfahren wir zusätzliche Belastungen durch Toxine. Dazu können z.B. Giftstoffe aus der Nahrung gehören sowie Medikamente, Nikotin, Koffein oder Alkohol.

Durch diese Einflüsse kann eine Verkalkung im Körper stattfinden und so auch in der Zirbeldrüse, dessen Funktion beschränkt wird und zu gravierenden Folgen führen kann. Denn verliert die Zirbeldrüse an Aktivität und Funktionalität, setzt beim Menschen der physische und mentale Alterungsprozess ein.


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