Frau hält sich die Ohren zu, während ihr Mann schnarcht.

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Viele Deutsche schnarchen. Besonders im Alter steigt die Chance zu den „Schnarchern“ zu gehören. Oft liegt es jedoch am Alter und ist nicht krankheitsbedingt. Unabhängig vom Alter leiden jedoch häufig nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch die Partner. Die in Fachkreisen als „Rhonchopathie“ bekannte schlafbezogene Atmungsstörung äußert sich durch knatternde, schnarrende Geräusche, die in den oberen Atemwegen entstehen.

Ob Schnarchen von Krankheitswert ist oder nicht, entscheidet sich aufgrund Ihrer Wahrnehmung. Leiden Sie unter Ihrem Schnarchen oder stört es Sie überhaupt nicht? Die häufigste Art des Schnarchens ist das sogenannte „kompensierte Schnarchen“ und in dieser Ausprägung eher nicht behandlungsbedürftig. In schwereren Fällen kann es aber zu einer Verminderung der Sauerstoffversorgung kommen. Dadurch wird der Schlaf erheblich gestört und ein Krankheitswert erreicht. Hierbei spricht man von „obstruktivem Schnarchen“.

Die Ursachen von nächtlichem Schnarchen

Schnarchstopper

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Die Ursache fürs Schnarchen kann unterschiedlich sein, jedoch äußert sie sich gleich. Durch die tiefe Entspannung im Schlaf erschlafft die Muskulatur der Atemwege, sodass das Gewebe von der beim Atmen vorbeiströmenden Luft zum Schwingen angeregt wird. Typischerweise schwingen dabei Gaumensegel und Zäpfchen. In seltenen Fällen kann jedoch auch der Zungengrund oder der Rachen zum Schwingen gebracht werden.

Schnarchen wird häufig durch eine Verengung der oberen Atemwege ausgelöst. Eine solche Verengung sorgt für eine höhere Strömungsgeschwindigkeit der Atemluft, senkt damit den Druck im Rachenraum und begünstigt dadurch das Vibrieren des Gewebes. Es entstehen die schnarchenden Geräusche. Eine solche Verengung kann wiederum durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden. Nennenswert sind hier:

  • Erkältungen und Allergien
  • Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung)
  • Eine Verkrümmung oder Perforation der Nasenscheidewand
  • Polypen
  • geschwollene Gaumenmandeln
  • Adipöse Fettansammlungen im Rachen

Was hilft gegen Schnarchen?

Abhängig von der zugrundeliegenden Ursache können verschiedene Techniken dabei helfen, Schnarchen zu verhindern oder zumindest die Häufigkeit des Auftretens zu reduzieren. Zunächst einmal sei gesagt, dass eine hinreichende Schlafhygiene und ein gesunder, aktiver Lebensstil grundsätzlich immer geeignet sind, die Schlafqualität zu verbessern.

Ungesunde Angewohnheiten ablegen

Schnarchen wird durch bestimmte ungesunde Verhaltensweisen und Gewohnheiten begünstigt. Dazu gehört zum Beispiel der Konsum von Alkohol und Tabak. Trinken Sie Alkohol, können Sie ziemlich schnell einschlafen, denn Alkohol entspannt. Und zwar Ihren ganzen Körper. Dazu gehört eben auch die Schlundmuskulatur, sodass sie die Luftwege verengt und entsprechend zum Schnarchen führt. Aber auch generell ist Alkohol für einen erholsamen Schlaf nicht empfehlenswert, denn nachts ist der Organismus damit beschäftigt, den Alkohol abzubauen, anstatt den Körper zu regenerieren.

Ebenfalls ist ein Zusammenhang zwischen Rauchen und Schnarchen wissenschaftlich festgestellt worden. Wie genau das Rauchen zum Schnarchen führt ist jedoch noch nicht ganz klar. Man nimmt an, dass sich möglicherweise die Schleimhäute verdicken oder eine chronische entzündliche Reaktion mit Schwellung dazu führen könnte. Fest steht jedoch, dass Rauchen nicht nur das Schnarchen fördert, sondern auch generell gesundheitsschädigend ist.

Medikamente klug einsetzen

Auch Medikamente, insbesondere starke synthetische Schlafmittel, können das Schnarchen fördern. Dazu zählen Beruhigungsmittel und diverse Schlaftabletten, aber auch Muskelentspannungspräparate. Die letzteren haben nämlich den gleichen Effekt wie der Alkohol: Die Muskulatur im Rachen entspannt sich und führt zum Schnarchen.

Übergewicht reduzieren

Übergewicht kann ebenfalls ein Grund fürs Schnarchen sein. Ist unser Gewicht zu hoch, bekommen wir irgendwann ein „Doppelkinn“, was nicht nur von den meisten Menschen gefürchtet ist, sondern auch einen Einfluss auf das Schnarchen hat. Das Doppelkinn rückt nämlich den Zungengrund zurück und erhöht den Druck auf den Atemschlauch. Auch wird zusätzliches Fettgewebe nach Innen gedrückt, was als Blockade wirkt, sodass der Atemweg noch enger wird.

Wie kann ich Schnarchen verhindern? – Mittel gegen Schnarchen

Leider gibt es nicht DAS Mittel gegen Schnarchen. Ursachen und Ausprägungen sind dazu einfach zu unterschiedlich. Einige Hilfsmittel und Techniken, die einen Versuch wert sein können, zeigen wir Ihnen jedoch.

  1. Da Schnarchen meistens in der Rückenlage auftritt, sollte versucht werden auf dem Bauch oder der Seite zu schlafen. Das Tragen einer sogenannten Schlafweste kann hier unterstützend sein, damit Sie sich nachts nicht auf den Rücken drehen und hier bereits die Möglichkeit ausschließen, schnarchen zu müssen.
  2. Im Falle einer Erkältung kann vorübergehend versucht werden, mit abschwellenden Nasensprays die Atemwege zu befreien. Aber Vorsicht: Diese Mittel dürfen nur kurzzeitig angewendet werden. Zur längerfristigen Anwendung eignen sich Nasenpflaster aus der Apotheke, wie sie auch von Sportlern ab und an getragen werden. Diese speziellen Heftpflaster werden in einer Weise über den Nasenrücken geklebt, um die Nasenflügel durch eine Kunststoffverstärkung nach oben zu ziehen. Die Nasenatmung wird so erleichtert und die Wahrscheinlichkeit des Schnarchens dadurch verringert.
  3. Führt eine Allergie dazu, dass Ihre Atemwege verschlossen sind, empfiehlt sich die Verwendung von spezieller Allergiker-Bettwäsche. Vermeiden Sie allergieauslösende Stoffe. Die Bettwäsche sollte bei bestehender Hausstauballergie aus 100% Baumwolle bestehen und häufig heiß gewaschen werden. Der Einsatz von milbendichten Bezügen, sogenannten „Encasings“, sollte ebenfalls in Betracht gezogen werden. Diese bestehen aus einem speziellen Polyestergewebe und halten durch den dicht gewebten Stoff Allergene zuverlässig zurück.

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  4. Betroffene die mit offenem Mund schnarchen, können versuchen sich mit einer Schnarchbandage zu behelfen. Diese fixiert den Unterkiefer mit einem elastischen Gurt in einer Weise, die den Mund nachts geschlossen halten soll. Diese sind in verschiedenen Größen erhältlich.
  5. Ein weiteres Hilfsmittel kann eine sogenannte Gaumenspange darstellen. Damit soll das Gaumensegel fixiert werden. Der hinter dem Gaumensegel gelegene Luftkanal wird so nicht mehr verschlossen. Dadurch kann die Luft im Schlaf widerstandslos strömen und die Schnarchgeräusche werden verhindert.

Schlafapnoe

Gewöhnliches Schnarchen ist normalerweise eine störende, jedoch harmlose Erscheinung. Gefährlich wird es jedoch, wenn es während des Schlafens zu Atemaussetzern kommt. Bei Verdacht auf derartige Aussetzer, die Schlafapnoe genannt werden, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden. Dieser wird das Vorliegen einer Schlafapnoe in einem Schlaflabor überprüfen lassen. Bei einem positiven Befund kann das Tragen einer Atemmaske bei Nacht notwendig sein.

OP gegen Schnarchen

Es ist möglich Schnarchen durch operative Eingriffe zu beheben. Ein solcher Eingriff ist jedoch nicht immer von Erfolg gekrönt. Und wie jeder chirurgische Eingriff ist auch eine solche Operation nicht frei von Risiken. Eine ausführliche Beratung durch einen Arzt über eben jene Risiken und die tatsächlichen Erfolgsaussichten ist dringend anzuraten.