Inselsilouhette bei Nacht

Selbst in unserer hektischen Welt, in der Schlaf oft als Luxus betrachtet wird, bleibt Melatonin als das „Schlafhormon“ ein faszinierendes Phänomen. Von der Synchronisation unseres inneren Uhrenwerks bis zu behaupteten Anti-Aging-Effekten hat Melatonin in den letzten Jahrzehnten eine Vielzahl von Schlagzeilen gemacht. Doch welchen Einfluss hat es wirklich auf unseren Schlaf, und wie können wir auf natürliche Weise davon profitieren?

Tauchen wir ein in die Welt des Melatonins – von seiner biologischen Herkunft bis zu überraschenden Erkenntnissen aus der Forschung. Im Zeitalter von Melatonin-Einschlaf-Sprays und hochdosierten Nahrungsergänzungsmitteln ist es an der Zeit, einen genaueren Blick auf dieses faszinierende Hormon zu werfen.

Was ist Melatonin?

Melatonin ist ein körpereigenes Hormon, das von der Zirbeldrüse als ein Zwischenprodukt des Tryptophanstoffwechsels im Gehirn hergestellt wird. Es wird abends gebildet und morgens durch das Tageslicht gebremst. Melatonin sorgt unter anderem für unseren Schlaf-Wach-Rhythmus und dass wir rechtzeitig ins Bett gehen.

Kaum ein natürliches Hormon hat in den letzten Jahrzehnten für so viel Aufregung gesorgt. In Amerika ist es seit 1990 frei erhältlich und wird dort als wahres Wundermittel angepriesen. Dem dort viel beworbenen Anti-Aging-Hormon Melatonin, das blutdrucksenkend und krebsvorbeugend wirken soll, werden zusätzlich noch viele weitere positive Eigenschaften bis heute nachgesagt.

Wissenschaftlich nachgewiesen ist aber bisher lediglich, dass Melatonin den Schlaf-Wach-Rhythmus in unserem Körper reguliert und das Schlafverhalten verbessern kann. Insbesondere bei Jetlag und bei Schichtarbeitern hat es eine effektive Wirkung gezeigt sowie bei leichten bis mittleren Schlafbeschwerden.

Woher kommt das Melatonin?

Melatonin wird von unserem Körper selbst im Laufe einer Synthesekette gebildet. Aus der Aminosäure Tryptophan wird Serotonin bzw. 5-HTP synthetisiert, welches unter anderem zu Melatonin verstoffwechselt wird. Sobald es dunkel wird, wird das Hormon als Botenstoff ausgeschüttet, was dazu führt, dass wir müde werden und der Körper sich auf den Schlaf einstellt.

Melatonin Einschlaf-Spray

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Nachgewiesen ist, dass der Melatoningehalt bei Kindern am höchsten ist und mit zunehmendem Alter sinkt. Kleinkinder, die das höchste Maß an Melatonin erreichen, haben 13 Mal mehr von dem Schlafhormon als Menschen über 60. Der Melatoninspiegel ist aber nicht nur vom Alter abhängig, sondern auch von der Jahreszeit, wo es gewisse Schwankungen geben kann. Selten kommt Melatonin auch in Lebensmitteln vor.

Melatonin aus der Natur

Die natürliche Produktion von Melatonin im menschlichen Körper ist eng mit dem Tageslichtzyklus verbunden, wobei die Zirbeldrüse das Schlafhormon in den Abendstunden ausschüttet, um den Organismus auf die bevorstehende Nachtruhe vorzubereiten. Obwohl Melatonin als körpereigenes Hormon hergestellt wird, kann es auch aus bestimmten natürlichen Quellen gewonnen oder durch den Verzehr spezifischer Lebensmittel unterstützt werden.

In der Natur findet man jedoch nur sehr wenige Quellen an natürlichem Melatonin. Als Präparat wird es in der Regel künstlich (synthetisch) von der Industrie hergestellt. Seit einigen Jahren erst werden Lebensmittel auf ihren natürlichen Melatoningehalt hin bestimmt. Unter anderem setzte sich hier die amerikanische Sauerkirschsorte Montmorency mit einem überdurchschnittlich hohen natürlichen Melatoningehalt durch. So besitzt sie sechs Mal mehr Melatonin als z.B. die Balaton Kirsche1.

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Studien zeigen verblüffende Ergebnisse

In Studien2,3,4 konnte gezeigt werden, dass die Montmorency Sauerkirsche trotz deutlich geringerer Menge dennoch in konzentrierter Form einen signifikanten Einfluss auf die Probanden haben konnte. Das liegt vermutlich an dem einzigartigen Pflanzenprofil der Sauerkirsche. Allein schon im Vergleich zur Balaton-Kirsche enthält die Montmorency sechsmal mehr Melatonin. Wird es zusätzlich zum körpereigenen Melatonin hinzugefügt, so steigert dies die Wirkung des Schlafhormons.

Wie erhöhe ich mein Melatonin?

In Deutschland ist Melatonin in synthetischer Form seit 2008 verschreibungspflichtig erhältlich und wird in Dosierungen von 1 bis 5 mg verordnet. In Ländern wie den Niederlanden, Amerika und Großbritannien hingegen ist Melatonin frei im Handel erhältlich.

Möchte man jedoch auf die natürliche Variante zurückgreifen, die vom Körper besser aufgenommen und verarbeitet wird, so kann ein Kirschsaft helfen. Hochkonzentriertes Montmorency Sauerkirsch-Extrakt ist in Deutschland als Lebensmittel erhältlich und kann durchaus als eine sanfte, natürliche Alternative zu gängigen synthetischen und homöopathischen Mitteln eingesetzt werden.


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Quellen:

1Detection and quantification of the antioxidant melatonin in Montmorency and Balaton tart cherries (Prunus cerasus)
2Effect of tart cherry juice (Prunus cerasus) on melatonin levels and enhanced sleep quality
3Tart cherry juice increases sleep time in older adults with insomnia
4Effects of a tart cherry juice beverage on the sleep of older adults with insomnia: a pilot study